Anwesenheitspflicht an der FH FFM und der Goethe-Uni

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newbie123
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Anwesenheitspflicht an der FH FFM und der Goethe-Uni

Hallo,

ich überlege, ein Informatikstudium aufzunehmen. Jedoch würde ich gerne wissen wollen, ob es eine Anwesenheitspflicht an der FH Frankfurt und der Goethe-Uni gibt? Vielleicht weiß jemand von euch, wie es an der FH aussieht? Die haben leider nicht so ein offenes Forum.

Ryon
R
Re: Anwesenheitspflicht an der FH FFM und der Goethe-Uni

Servus,

an der Goethe Universität herrscht im regulären Vorlesungsbetrieb keine Anwesenheitspflicht. Niemand überprüft deine Anwesenheit, genauso wenig werden fachfremde Interessenten ausgeschlossen. Es kommt, wer etwas lernen möchte, jeder ist für seinen Kenntnisstand selbst verantwortlich. Übermäßig wird auch in den Tutorien (ergänzende Übungsstunden) von der Anwesenheitspflicht abgesehen. Hierbei gilt es jedoch sehr vorsichtig zu sein. So werden in der Modulbeschreibung gewisse Auflagen festgesetzt, die dich in den allermeisten Fällen dazu verpflichten ein-, zweimal in deinem Tutorium vorzurechnen, um die durch die Übungsblätter erworbenen Bonuspunkte für die Prüfung einzustreichen. Solltest du die möglicherweise angebotenen 10-20% der vorab gesicherten Klausurpunkte nicht einbüßen wollen, macht ein reines Heimstudium keinen Sinn. Eine andere Auflage wäre das regelmäßige Vorrechnen des praktischen Parts von "Einführung in die Programmierung". Eine Prüfung mit praktischem Anteil (á la "wir stellen für 300 Studenten einen abgesicherten Computer zur Verfügung, um ein Programm auf Abruf tippen zu lassen") ließe sich nur schlecht realisieren, weshalb es für notwendig erachtet wird, euch dieser Prüfung bereits im Verlauf des Semesters zu unterziehen. Ergo muss rechtzeitig mit Anwesenheit geglänzt werden, um durch spezifische Nachfragen zu euren Programmen den Nachweis erbringen zu können, dass ihr euch die "Hausaufgaben" nicht von einem Freund habt machen lassen.

Hierbei gilt es stets zu beachten, dass ihr nicht alleine studiert und noch 20 Kommilitonen am gleichen Tag auf die Idee kommen könnten sich auf den letzten Drücker um das Vorrechnen o.ä. zu bemühen. Dabei machen euch nicht nur die eigenen Tutoriumsmitglieder Konkurrenz, sondern im schlimmsten Fall auch jene der anderen Gruppen. Im Ernstfall habt ihr das Versäumnis des Vorrechnens selbst verschuldet; ihr könnt nicht darauf bestehen, dass euch der letzte Termin zusteht, nachdem ihr ein halbes Jahr gefaulenzt habt. Dann gibt es wiederum Alternativen, zu denen mancher Professor eher neigt, wie etwa verhasste Kurztests, die nur an einem Tag (+ Ausweichtermin im Krankheitsfall) angeboten werden, um entweder eure Teilnahme zu validieren, euch Bonuspunkte einzubringen, oder eure Abschlussprüfung erst geltend machen (die Teilnahme an der Klausur kann in den meisten Fällen nicht verwehrt werden, wohl aber die Anrechnung, sofern die Vorgaben nicht erfüllt wurden).

Im ersten Semester wird euch nahe gelegt am "Mentoring-Programm" teilzunehmen, dieses besitzt explizite Anwesenheitspflicht. Genauso kann man sich kaum um die regelmäßige Teilnahme an den Praktika drücken (was an der FH auch nicht anders ist). Es gibt Unmengen von Möglichkeiten, um die Anwesenheit auf ein Mindestmaß zu stutzen, doch ratsam ist es nicht. Auch in der Informatik gibt es Professoren, die auf eine Einreichung der Übungsblätter in Papierform bestehen, um die Studenten zu animieren an die Universität zu kommen. Nicht zuletzt könnt ihr die Zeiten für eure Übungsstunden immerhin selbst wählen. Werfen wir einen Blick auf den Stundenplan der Erstsemester im WS 13/14:

https://docs.google.com/file/d/0BzkIHQCoMfZxRVd2M2VweldoZFU/edit?usp=sharing

# AnaLina
Regelmäßige Quizze zum Erwerb der Bonuspunkte.

# PRG1 / EPR
Regelmäßiges Vorrechnen in EPR + benötigte 50% der Bonuspunkte für eine Anrechnung der Abschlussprüfung!
+ einmal Vorrechnen in PRG

# DisMod
Ein-, Zweimal Vorrechnen; bisweilen keine elektronische Abgabe gestattet.

# STO (Mentoring)
4/5 Treffen mit Anwesenheitspflicht, ansonsten "nicht bestanden".

Da sich die Konstellation der Professoren im neuen Semester stark geändert hat, sind diese Angaben nicht bindend. Jeder Professor setzt seine eigenen Maßstäbe. Gerade deshalb sollte man mindestens die erste Vorlesung besucht haben, denn dort klären die Bosse ihres Fachs über alle Dummheiten auf, die man begehen kann und erläutern genau was sie erwarten.

Gilt also Anwesenheitspflicht? Nein, sämtliche Prüfungen können ohne geschrieben werden (1. Semester, WS), in PRG1 würde man allerdings die CP nicht freigeschaltet bekommen. Zudem gingen 2 CP für die 5 Einzeltreffen des Mentorings verloren. Die Teilnahme am eigenen Stundenplan ist erstrebenswert für ein erfolgreiches Studium.

Für Fragen rund um die FH, steht dir deren Studienberatung zur Verfügung:
https://www.fh-frankfurt.de/fachbereiche/fb2/einstieg_fuer/studieninteressierte.html

xxx
Sabrina

newbie123
N
Re: Anwesenheitspflicht an der FH FFM und der Goethe-Uni

Okay, danke für die ausführliche Beschreibung. Habe kapiert worum es geht. Offiziell keine Anwesenheitspflicht, aber dann in manchen Veranstaltungen doch trotzdem. Hängt vom Prof und der Modulordnung ab. Apropos Modulordnung, das sind ganz schön viele Module. Zu Diplomzeiten war es angeblich viel lockerer.

Ryon
R
Re: Anwesenheitspflicht an der FH FFM und der Goethe-Uni

Die Empfehlung der Bachelorordnung (http://www.informatik.uni-frankfurt.de/images/pdf/informatik/bachelor2/bachelorordnung_neu.pdf) orientiert sich an der Regelstudienzeit. Es werden im besten Fall 180 CP in 6 Semestern gefordert, sprich 180/6 = 30 CP pro Semester. Bei unserem Beispiel wären das:

# AnaLina, 9 CP
# PRG1 / EPR, 6 + 5 = 11 CP
# DisMod, 8 CP
# STO, 2 CP

Summe: 30 CP

Wenn man die Regelstudienzeit einhalten möchte, ist dieser Umfang der Module also der perfekte Rahmen. Der deutlichen Mehrheit gelingt dies nicht, das ist wahr. Das Diplom veranlasste leider ebenfalls die Mehrheit dazu ihr Studium nicht ernst zu nehmen und zu "ewigen Studenten" zu mutieren. Dies als "locker" zu deklarieren ist einfach, es gab schließlich keine zeitliche Begrenzung. Im WS 13/14 stehen uns 18 Semesterwochen zur Verfügung. Jeder Credit Point wird mit 30 Stunden Arbeit gleichgesetzt.

30 CP (im Semester) * 30 h (Arbeit) = 900 h
900 h / 18 Wochen = 50 h / Woche
50 h / 7 Tage = 7 1/7 h am Tag

In meinem Fall ist das nicht viel mehr, als in der Schule... nach all den Bildungsreformen war ein 10 h Tag Regelfall, bzw. gab es auch einen Tag von der 0. - 11. Stunde, da die Organisation einfach nicht mehr stimmte. Die Regelstudienzeit steht unter dem Stern "Vollzeitstudium". Abweichungen sind selbst zu legen, mit den Verzögerungen muss man leben. Es ist tatsächlich machbar... das sind eher Ausnahmefälle. Im ersten Semester hat man noch den Vorteil, dass man durch das Modul STO die Nachbearbeitungszeit einspart. Es handelt sich um eine Orientierungsveranstaltung, deshalb ist kein Lehrstoff zu bearbeiten. Über das Richtmaß lässt sich streiten. Fest steht: Man darf sich selbst auf keinen Fall dafür fertig machen, wenn man mit 5 CP weniger im Semester arbeitet, weil man das Pensum nicht erfüllen kann. Einige können leider Gottes nicht damit umgehen, dass sie ihre Erwartungen (gemessen an offiziellen Vorgaben) nicht erfüllen. Für´s regelmäßige Feiern, ausschlafen & "auf sich zukommen lassen", ist das Studium nicht gedacht. Da wir als Erwachsene freiwillig an die Universität kommen, sind wir Stützpfahl unseres eigenen Erfolges. Ein Leitpfaden sollte eben auch nicht zwanghaft befolgt werden... wenn es nicht geht.

Trotzdem ist es angemessen es möglichst nach diesem Schema hochzurechnen. Es wird an der Universität empfohlen den Stundenplan nach Empfehlung zu gestalten und bei nahenden Prüfungen nach eigenen Möglichkeiten logisch zu entscheiden, ob der erwünschte Erfolg möglicherweise voraussetzt, dass man sich Schwerpunkte setzt, eine Prüfung später absolviert (ob jetzt als Nachklausur, oder in einem anderen Semester). Mit dem Ende des Semesters sind die Prüfungen nämlich nocht nicht abgeschlossen! Die Nachklausuren finden ca. 2 Monate später statt und eröffnen unberechneten Raum für Nachholarbeiten.

xxx
Sabrina