Ein Kumpel von mir hat Informatik auf Diplom studiert und der meint, dass man im Vergleich zu heute auf Diplom weit weniger Prüfungen hatte. Kann sich noch jemand daran erinnern, wie viele Prüfungen er im Grund- und Hauptstudium hatte. Also jetzt sind es im Bachelor circa 30 Prüfungen in 6 Semestern. Das ist, wie ich finde, recht viel.
War es im Diplomstudiengang wirklich viel lockerer und wurde da weniger geprüft?
Die Anzahl der Diplomprüfungen war tatsächlich deutlich geringer, allerdings hat sich jede solche Prüfung oft auf die Inhalte von 3-4 heutiger Veranstaltungen bezogen. Sprich: Statt 3 mündliche Prüfungen aus Bachelor mit jeweils ca. 30 Minuten, müsstest du in Diplom zwar nur eine Prüfung machen aber mit so ziemlich den gleichen Fragen + einer Dauer von 90 Minuten.
Der Vorteil vom Diplom-Schema ist, dass du auch über die Zusammenhänge zwischen den Veranstaltungen befragt werden kannst und es somit viel schwieriger ist, allein durch das Auswendiglernen, ohne tiefes Verständnis die Klausur überhaupt zu bestehen.
Die Vorteile von der aktuellen Vorgehensweise bei den Prüfungen:
1. Solltest du am Prüfungstag ein Blackout o.Ä. kriegen, hat das einen geringeren [negativen] Einfluss auf deine Abschlussnote als beim Diplom.
2. Durch öftere Prüfungen kann man sich - wie du richtig erwähnt hast - nicht so stark während des Studiums entspannen.
Du bleibst die ganze Zeit arbeitsbereit, schaffst dein Studium in der Regelstudienzeit [tex]\pm[/tex] ein paar Semester und gehst arbeiten und Geld verdienen.
Die Diplomstudierenden haben sich anstattdessen entspannt; daher studieren im aktuellen Semester immer noch 124 von den bei uns, 107 davon bereits über 10 Jahren lang!
...der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein
Dafür hat man jetzt nicht nur mehr Prüfungen, sondern mit dem Bachelor auch noch einen minderwertigeren Abschluss. Darum ging es, glaube ich, auch. Die studieren zu lange, sind also zu teuer. Zudem ist man jetzt durch den Bachelor für die Wirtschaft billiger geworden, da man erst den Master machen muss, um mit dem Diplom gleichgesetzt zu werden. Zusammenfassung: kürzer studieren, mehr Prüfungen, mehr Selektion => minderwertiger Abschluss, billigere Arbeitskraft.
Bachelor (3 Jahre) < Diplom (4 Jahre) < Master (5 Jahre)
Also nichts Minderwertiges: Weniger Zeit investiert -> erster Abschluss; mehr Zeit investiert -> wirklich etwas gelernt.
Falsch. Richtig ist: Zudem ist man für die Wirtschaft früher verfügbar, bereits mit dem Bachelor, während man den Master noch macht.
Dadurch verdient man Geld sofort und nicht erst nach 10+ Jahren.
Master zählt mehr. Da der Gehaltsunterschied nicht allzu groß ist, sollte man den Master nur dann machen, wenn du wirklich mehr Kenntnisse brauchst.
Zusammenfassung von einer Person mit dem fertigen Abschluss (mir): kürzer studieren, öfter abgefragt werden, mehr Flexibilität => schnell einen guten Arbeitsplatz finden, mit ca. 400€ weniger Startbruttogehalt als wenn du ein paar Jahren mehr ins Studium investierst.
...der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein
Die Regelstudienzeit im Diplom betrug 9 Semester und dann hatte man einen fertigen Abschluss, der zur Promotion und einer leitenden Position im Betrieb ausreichte. Den Bachelor schafft heutzutage kaum jemand nach 6 Semestern, so dass man dann trotzdem paar Semester länger studieren muss. Wenn man im Diplom motiviert war, konnte man auch nach weniger als 9 Semestern seinen Abschluss machen, diejenigen, die 10 Jahre studieren, sind Leute, die sowieso ziemlich schlecht sind und deswegen so lange brauchen oder neben dem Studium arbeiten gehen müssen.
Die Hochschulreform ist sicherlich nicht zum Vorteil der Studenten umgesetzt worden, dass sollte sich jeder mal durch den Kopf gehen lassen und dies nicht auch noch verteidigen.
Gute Leute schaffen auch Bachelor+Master in 10 Semestern und bekommen dabei einen hochwertigeren Abschluss als Diplom.
Wenn jemand für Bachelor 5 Jahren braucht, wäre er nie im Leben mit dem Diplom in vernünftiger Zeit fertig.
Das sage ich dir als ein Student, der selbst ein Bachelor in der Regelstudienzeit gemacht hat und momentan plangemäß Master studiert.
Die Hochschulreform hat für die problemlose Anerkennung von Abschlussen im Ausland gesorgt, wo viele gute Spezialisten nach dem Studium arbeiten. Außerdem war davor der Hochschulwechsel während des Studiums äußerst kompliziert; momentan werden bestandene Module einfach anerkannt. Ich verteidige die Hochschulreform nicht; beschreibe bloß, wie ich und meine Kommilitonen davon profitieren.
P.S. Übrigens kannst du direkt nach dem Bachelor promovieren, wenn du in der Lage bist (das heißt Fast track).
...der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein
Also bei mir hat die Anerkennung von Prüfungsleistungen in einem ganz anderen Studienfach nicht so problemlos geklappt. An der einen Uni hat der Kurs X Credits gehabt und an der anderen Y, also nicht gleichwertig und somit nicht anerkannt.
Als Bachelor-Absolvent promovieren, da muss man schon der totale Überflieger sein. Bei Fast track gibt es auch viele Hürden, so einfach geht das ja nicht.
Bezüglich der Anerkennung habe ich als ein Prüfungsausschussmitglied eine ein bisschen bessere Einsicht auf die Situation im Allgemeinen, nicht bezogen auf ein einziges Fall, wo du auch die weiteren Details nicht angibst (z.B. wenn du eine Veranstaltung in theoretischer Informatik mit 2 CP als eine 9 CP-Veranstaltung anerkennen möchtest, ist klar, warum du eine Absage bekommst).
Bei der gleichen investierten Anzahl von Semester in Bachelor oder Diplom bekommst du gleich viele Kenntnisse. Als Bachelor-Absolvent kannst du genauso problemlos promovieren, wie wenn du ein Diplom mit den gleichen Kenntnissen hättest (d.h. in ca. 3-4 Jahren mithilfe der Lücken der Studienordnung schaffst).
Wenn du dafür mehr Kenntnisse brauchst, machst du heutzutage ein Master aufs Bachelor drauf und investierst dafür 2 weitere Jahren, die im Diplom auch drin sind.
Wenn du Lust hast, mit den Menschen, die Ahnung haben, detailliert über dieses Thema zu reden, kannst du die [urln=http://www.informatik.uni-frankfurt.de/index.php/de/studierende-beratungsangebote/beratung-2]Studienberatung[/urln] unseres Fachbereiches kontaktieren und einen Termin für das ordentliche Gespräch vereinbaren.
...der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein
Okay, danke für die ausführliche Beschreibung. Habe kapiert worum es geht. Offiziell keine Anwesenheitspflicht, aber dann in manchen Veranstaltungen doch trotzdem. Hängt vom Prof und der Modulordnung ab. Apropos Modulordnung, das sind ganz schön viele Module. Zu Diplomzeiten war es angeblich viel lockerer.
http://www.csld.edu/
http://www.test-king.com/learn-language/TOEFL.htm
http://www.bc.edu/
http://test-king.com/onlinecourses/CSCS.htm
http://www.caltech.edu/
Immer gerne.
Sowie offiziell (d.h. gemäß der Studienordnung), als auch tatsächlich gibt es bei uns Anwesenheitspflicht nur bei Seminaren, Praktika, Mentorings und den Veranstaltungen, die du eventuell selbst leitest (als Tutor oder Mentor).
Das sind i.d.R. vier Veranstaltungen für unsere Bachelor-Studierende bzw. zwei Veranstaltungen für unsere Master-Studierende, was im Vergleich zum Rest des Studiums nicht viel ist.
Yep. Diplomstudierende besuchten im Laufe ihres Studiums i.d.R. viel weniger Veranstaltungen und erhielten dabei meiner Meinung nach auch viel weniger Kenntnisse.
...der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein